Interview mit RulerRock-Gründer und Trader Peter Seidel

RulerRock-Gründer und Trader Peter Seidel

Mit dem Projekt RulerRock lassen Sie den ursprünglichen Auftritt auf forexhome.de hinter sich. Was waren die Beweggründe, ein neues, so umfassendes Projekt zu starten?

Es ist ziemlich einfach und in diesem Zusammenhang fällt mir ein Satz ein, den ich einmal aufgeschnappt habe: Bewegung heißt Leben. Diese drei Worte bedeuten mir ziemlich viel, sind sie doch auf zahlreiche Bereiche des Lebens adaptierbar. Sei es in puncto Fitness, im übertragenen Sinne das Erweitern des eigenen Wissensschatzes oder wie, beim aktuellen Beispiel, im Falle eines Unternehmens. In der Finanzbranche fanden in den vergangenen Jahren, u.a. mit MiFID 2, große Umbrüche statt und ich möchte den Wünschen der angehenden Trader und Investoren bzgl. Transparenz, nachhaltigem Investment und umfangreicher Bildung nachkommen.

Einzelpersonen bzw. Firmen, die sich auf Informationsdienste und Ausbildungen im Börsensegment spezialisiert haben, Daytrader und Trader Coachs gibt es wie Sand am Meer. Was unterscheidet Sie von den bisherigen?

Mit dieser Frage rechnet man natürlich. Aber für die Antwort muss ich mich nicht lang vorbereiten. Es geht mir schlicht und ergreifend darum, das weit verbreitete gefährliche Halbwissen aus den Köpfen der Marktteilnehmer und jenen, die es noch werden wollen, durch klare Strukturen zu ersetzen. Das bestehende Wissen und die meisten zur Verfügung stehenden Informationen in Sachen Trading und Investment sind teilweise antiquiert und völlig subjektiv. Ich setze diesem Professionalitätsvakuum absolute Objektivität entgegen. Konkrete Informationen, darum geht es. Kein Gerede über sinnfreie Dinge, nur um die Follower bei der Stange zu halten.

„Konkrete Informationen“. Eine gute Vorlage. Was würden Sie denn Einsteigern raten, die sich noch im Markt orientieren müssen?

Nach vielen Höhen und Tiefen, die ich in meiner Zeit als Trader durchleben musste, kann ich nur inständig dazu raten, von Anfang an mit klarer Struktur an das Handelsobjekt heranzugehen. Ich könnte jetzt sagen: „Sie müssen gleich objektiv an den Markt gehen!“ Aber mal ehrlich, das wäre Quatsch. Ohne die nötige Erfahrung kann man nicht völlig objektiv handeln und investieren. Das wird man auch nie zu Hundertprozent. Aber ein Struktur? Das ist durchaus von Anfang an möglich. Ein kleiner Ratschlag: Vergessen Sie erst einmal die ganzen charttechnischen Formationen, irgendwelche fundamentalen Daten, wie Zentralbankstatements und Quartalszahlen. Achten Sie zunächst auf die potentiellen Kauf- und Verkaufszonen. Einfacher gesagt als getan? Eigentlich nicht. Schlusskurse sind wichtig, aber einfacher wird es bei Preisniveaus, an denen der Kurs eine Zeitlang stagniert bzw. große Spikes (Dochten oder Lunten) bildet. Dort wird gekauft oder verkauft. Nicht am Schlusskurs. Wenn ich solche Bereiche sehe, dann kann ich im Falle einer Positionierung wenigstens davon ausgehen, dass der Kurs entweder gleich durchrutscht oder man ziemlich zügig Gewinn produziert. Zeit des Bangens kann keiner gebrauchen.

Wird solches Grundlagenwissen immer noch in den Einschätzungen im Rahmen von Tr8ersMind angewendet?

Selbstverständlich. Ohne zu wissen, was bestimmte Kursreaktionen bedeuten und wie der reine Chart zu interpretieren ist, wird man keinen Blumentopf gewinnen. Deshalb umfasst der von mir genutzte Handelsansatz „Com4Trading“ nicht nur verschiedene klassische Analysetools, sondern eben auch sehr einfache Bestandteile, wie klar ersichtliche Kauf- und Verkaufszonen und Gaps, die in einen Kontext gesetzt werden. Im Prinzip keine Hexerei, zügig umsetzbar und deshalb so attraktiv für eine breite Schar von Tradern und Investoren.

Wie kann man an diesem Konzept partizipieren?

Zunächst einmal stehen unseren Followern regelmäßige kostenfreie Einschätzungen im Rahmen von Tr8ersMind zur Verfügung. Außerdem ein breites Bildungsangebot. Mit Tr8ersMind Premium kann man an begleiteten Trading-Ideen (Einstieg, Ausstieg, Kursziele, Etappen etc.), einer exklusiven Kolumne und entsprechenden Videos teilhaben und diese Gedanken in das eigene Trading und Investment integrieren. Außerdem nutzt die Vermögensverwaltung Trading Systems Portfolio Management AG unser Handelssystem Com4Trading, damit interessierte Kunden, die nicht selbst handeln wollen, trotzdem am Marktgeschehen und den möglichen Chancen teilhaben haben können.

Gibt es Marktphasen, die Sie überhaupt nicht mögen?

Mai, Juni und Juli. Furchtbare Monate zum Handeln. Mag sein, dass diese Zeit anderen Tradern und Investoren völlig egal ist. Mir nicht.

Gab es einen Zeitpunkt, an dem es so nicht weitergehen konnte?

Natürlich. Mitten in der Nacht auf dem Minutenchart traden. Das darf keine Option sein. Ich wollte eine Kombination aus Trader und Investor werden. Kurz-, mittel- und langfristige Aspekte miteinander verbinden, um dem kurzfristigen Gewinnstreben nachzukommen und gleichzeitig langfristigen Vermögensaufbau zu betreiben.

Folgt Ihre Laufbahn einem festen Plan?

Ich bin kein planloser Mensch, habe aber im Laufe meines Lebens manche Dinge viel zu sehr konzipiert und bin ungern abseits der bekannten Pfade unterwegs gewesen. Diese Einstellung hat sich um 180° gedreht. Nachdem man erkannt hat, was einem für Türen offenstehen und wie man am Finanzmarkt mit seinem Kapital arbeiten kann, wäre es eine Verschwendung das nicht zu nutzen.

Erzählen Sie uns von einem persönlichen Highlight in der Finanzwelt?

Ganz klar: Mein erster Auftritt auf einer Trading Tour mit einem der bekanntesten Forex-Broker. Raus aus dem eigenen Büro und auf in eine andere Stadt. Vor fremde Menschen, mit dem Ziel, ihrer Laufbahn als Trader oder Investor einen Anstoß zu geben. Es folgten viele weitere solcher Auftritte, auch auf Finanzmessen, was mir immer eine Menge Spaß macht. Schließlich kann es manchmal einsam werden beim Screening der Märkte.

Was treibt Sie an, die aktuellen Projekte durchzuziehen?

Hört es sich aufgesetzt an, wenn ich sage, dass ich etwas zurückgeben möchte? Aber so ist es. Ich bin unheimlich dankbar für die Erfolge und die vielen Follower, die unsere Arbeit schätzen. Mit den richtigen Ideen können alle davon profitieren. Die Trader, der Broker und schlussendlich das Team von RulerRock.

Was zählt für Sie mehr? Geld, Leidenschaft, Freiheit?

Geld ist nur Mittel zum Zweck. Damit erkauft man sich Zeit für die Leidenschaften und die Familie. Ich denke, das ist der richtige Weg und genau dafür mache ich das alles. Nicht, um in exotischen Städten mit teuren Autos zu prahlen. Das lenkt meiner Meinung nach nur von den wirklich wichtigen Dingen im Leben ab und sollte kein Maßstab sein.

Sind Sie mit RulerRock, Tr8ersMind und Com4Trading nun angekommen?

Absolut nicht. Denken wir an den Beginn dieses Interviews: Bewegung heißt Leben. Mein Kopf sprudelt vor Ideen, wie unseren Followern noch mehr Inhalte und Wissen vermittelt werden können und natürlich wie RulerRock daran partizipieren kann. Das ist schließlich auch mein Job als Unternehmer. Und genau so sollten angehende Trader und Investoren ihr Kapital betrachten: Als Unternehmung, die es zu schützen und vernünftig einzusetzen gilt. Risiken gehören immer dazu, Scheitern gehört dazu und das Aufstehen danach. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Dann stehen einem viele Türen offen. Mit unseren kostenfreien und Premium Angeboten leisten wir meiner Überzeugung nach einen wichtigen Beitrag.

Eine abschließende Frage: Lohnt es sich nach den großen Trends der letzten Jahre überhaupt noch am Markt aktiv zu werden?

Absolut! Heutzutage kann mit einer Internetverbindung und zum größten Teil kostenfreien Handelsplattformen, Handelsinstrumenten sowie mit der richtigen Hilfestellung an allen Marktphasen partizipiert werden.